Kanulager 2025
Am Montag, den 01.09., war es endlich so weit: Punkt 9 Uhr schlossen sich die Türen unseres Busses und die Fahrt nach Groß Köris begann. Mit dabei war unser Sportkurs des 12. Jahrgangs sowie einige Schüler:innen der IGS Willi-Brandt. Die Stimmung war von Anfang an voller Vorfreude, schließlich lag eine ganze Woche Sport, Natur und Gemeinschaft vor uns. Nach knapp zwei Stunden Fahrt erreichten wir unser Ziel – und spätestens beim ersten Blick auf den See wurde allen klar: Das hier wird kein Wellness- oder Spa-Lager, sondern eine Woche voller Bewegung, Sonne und Abenteuer. Die direkte Lage am Wasser bot die perfekte Grundlage für unser Hauptprogramm – das Kanufahren. Kaum hatten wir unsere Bungalows bezogen, hieß es auch schon: Badeklamotten anziehen und raus auf den großen Platz zur ersten Bewegungseinheit. Nach einer spielerischen Erwärmung wurden die Kanus verteilt, ins Wasser getragen und Partner:innen gefunden. Ab da hieß es: „Alle Mann an die Paddel!“ Schon nach den ersten Schlägen teilte sich die Gruppe in zwei Lager: die Naturtalente, die scheinbar fürs Kanufahren geboren waren, und die, bei denen es anfangs noch etwas wackelig aussah. Doch dank der geduldigen Unterstützung unserer Lehrer:innen war das Eis schnell gebrochen, und nach einigen weiteren Paddelschlägen fühlte sich das Bootfahren für alle ganz selbstverständlich an. Weil das Wetter an diesem ersten Tag perfekt mitspielte, wagten wir direkt am Abend die Einzelfahrt auf Zeit. Fast die gesamte Gruppe machte mit und stellte sich der Herausforderung.
Am Dienstagmorgen sah die Welt dann etwas grauer aus. Draußen regnete es bis in den frühen Nachmittag, doch das tat unserer Stimmung keinen Abbruch. Stattdessen trafen wir uns in den Gemeinschaftsräumen, nutzten die Zeit zum Lernen, spielten kleine Spiele, besprachen Fragen zur bevorstehenden Klausur und lachten zusammen. Und wie es so oft ist: Auf Regen folgt Sonnenschein. Pünktlich, als wir die Boote wieder ins Wasser setzten, klarte der Himmel auf und die Sonne begrüßte uns. So konnten wir den Tag doch noch voller Energie auf dem Wasser ausklingen lassen.
Mittwoch stand ganz im Zeichen von Teamgeist und Ausdauer: Eine längere Kanutour führte uns als große Gruppe zu einem kleinen Strand am See. Der Muskelkater der letzten Tage machte die Strecke zwar anstrengend, aber am Strand angekommen wurde Volleyball gespielt, gequatscht, gebadet, Sonne getankt und einfach die gemeinsame Zeit genossen. Abends bestellten wir Pizza – ein Festmahl nach so einem sportlichen Tag – und ließen es uns alle zusammen schmecken.
Am Donnerstag wartete noch einmal Arbeit auf uns: die letzten Pflichtleistungskontrollen Nach viel Paddeln und Durchbeißen hieß es dann: Kanus putzen und für die Abholung vorbereiten. Doch bevor wir endgültig Schluss machten, gab es noch ein großes Staffelspiel mit sehr kreativen Aufgaben – eine Mischung aus sportlicher Anstrengung und viel Lachen. Der letzte Abend wurde zu einem würdigen Abschluss: gemeinsames Grillen, eine kleine Siegerehrung für besondere Leistungen, letzte Worte und einfach noch einmal dieses Gemeinschaftsgefühl, das uns die ganze Woche getragen hatte. Besonders stolz waren wir auf gleich zwei neue Bestzeiten, die es in die ewige Bestenliste geschafft haben – eine Erinnerung, die bleibt. Die Nacht war lang, sehr lang. Viele von uns blieben bis tief in die Nacht wach, ließen die Woche Revue passieren, erzählten Geschichten, lachten und genossen jede letzte Minute.
Freitagvormittag hieß es dann Abschied nehmen. Gegen 12 Uhr erblickten wir wieder unsere Schule – ein bisschen müde, ein bisschen erschöpft, aber vor allem voller schöner Erinnerungen. Wenn wir die Woche in vier Worten beschreiben müssten, wären es wohl diese: abenteuerhaft, lustig, sportlich und unvergesslich. Doch eigentlich wird kein Wort dieser Zeit ganz gerecht. Denn neben sportlichen Erfolgen und jeder Menge Spaß ist etwas viel Wertvolleres entstanden: ein Gefühl von Gemeinschaft. Wir sind als Gruppe zusammengewachsen, haben uns gegenseitig unterstützt und sogar schulübergreifend neue Freundschaften geschlossen. Jeder wurde angefeuert, jeder hat sich wertgeschätzt gefühlt – und genau das machte diese Woche so besonders. Rückblickend sind wir uns alle einig: Hätten wir die Chance, das Ganze noch einmal zu erleben, würden wir sofort „Ja!“ sagen.
– Fabienne Müller, Jg. 12