Juniorwahl 2024 – viele neue Erfahrungen und (kein) Rechtsruck am Hegel-Gymnasium

Passend zur Europawahl am 09.06.2024 führte unsere Schule in der Woche vor der Wahl die Juniorwahl durch. Die Schülerinnen des Sozialkundekurses von Hrn. Komczynski bereiteten die Wahl dabei selbstständig vor, organisierten den Ablauf und agierten selbst als Wahlvorstände und Wahlhelferinnen. Da es für alle Schüler die erste Wahl war, durfte auch ein wenig Vorbereitung nicht fehlen. Auf einer Info-Veranstaltung für jede Klasse wurde der extra angelegte Instagram-Account mit zahlreichen gelungenen Beiträgen vorgestellt, gemeinsam der Wahl-O-Mat durchgeführt und zahlreiche Fragen zum Wahlsystem, den Wahlthemen, der Europäischen Union u.v.m. gestellt und von den Schülern beantwortet.

Zur Wahl aufgerufen waren die Jahrgänge 8 bis 11 und von den 405 Wahlberechtigten (Alter und Staatsangehörigkeit spielte selbstverständlich keine Rolle) gaben 313 ihre Stimme ab. Damit lag die Wahlbeteiligung bei 77,3 %, wodurch die Hegelianer engagierter waren als die Wählerinnen bei der echten Europawahl (64,8 %).

Die Auszählung der Stimmzettel ergab dann teilweise deutlich andere Ergebnisse als bei der echten Europawahl. Gewinnerin der Juniorwahl wurde die Partei DIE LINKE mit 14,5 %, während diese Partei am 09.06. nur 2,7 % erreichen konnte. Auch am Hegel wurde die AfD, deren Landesverband Sachsen-Anhalt als gesichert rechtsextrem eingestuft ist, zweitstärkste Kraft. Allerdings lag sie dabei mit 13,2 % knapp unter ihrem bundesweiten Ergebnis und deutlich unter ihrem Ergebnis in Sachsen-Anhalt (30,5 %). Auf den weiteren Plätzen folgten die auch hier enttäuschende SPD (11,3 %), die bei der Europawahl als Sieger hervorgehende CDU, die mit 9,2 % ihr Bundesergebnis um 20 % verfehlte, Die PARTEI (8,4 %), DIE GRÜNEN (8,1 %), BSW (6,1 %), VOLT (5,8 %), FDP (5,2 %) und Tierschutzpartei (3,5 %). Der Absturz der GRÜNEN zeigte sich also auch am Hegel, genauso wie die sofortige Relevanz des neu gegründeten BSW und der Achtungserfolg der länderübergreifend agierenden europäischen Partei VOLT.

Auch wenn das Ergebnis nicht jedem gefiel, kann die Juniorwahl als Erfolg betrachtet werden. Alle Schülerinnen konnten schon mal „üben“. Viele nutzten die Gelegenheit, sich einmal unabhängig von Algorithmen und Desinformation mit politischen Inhalten auseinanderzusetzen. Die Organisatoren und Helferinnen konnten hautnah selbst erleben, was hinter so einer Wahl steckt, und zeigen, welch wichtigen Beitrag das Fach Sozialkunde zur politischen Bildung und Mündigkeit leistet. 

Vollkommen zurecht erhielten die Schüler des Sozialkunde-Kurses viel Lob von zahlreichen Mitschülerinnen. Einhellige Meinung: Zur Bundestagswahl 2025 gibt’s eine Wiederholung!

Auch Herr Komczynski zeigte sich sehr zufrieden und war stolz auf seinen Sozi-Kurs sowie auf die anderen beitragenden Kurse (10wil1) und Klassen (9/2).