Zur Verleihung des Hermann-Spier-Preises an die Projektgruppe „Stolperstein“

Gegen das Vergessen

Stolpersteine sind eine Initiative gegen das Vergessen. Zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts wurden Millionen Juden in ganz Europa verschleppt. Zum Andenken an diese Menschen gibt es die Initiative Stoplerstein, die von dem Künstler Gunter Demning ins Leben gerufen wurde. Seit 1992 lässt er in ganz Deutschland Gedenkplatten von der Größe von Pflastersteinen in die Straßen ein, jeweils da, wo die Verschleppten zuletzt wohnten oder wirkten.

Inzwischen sind in Deutschland schon mehrere zehntausend Stolpersteine verlegt worden und die Verlegung einiger ermöglichten in den letzten Jahren Schüler des Hegelgymnasiums in einer Projektgruppe unter der Leitung von Fr. Mühler.

Vor einem Jahr rief Frau Wilk eine neue Arbeitsgruppe ins Leben, die wieder durch Recherchen die Biographie verschwundener Menschen rekonstruieren sollte, um einen Stolperstein für sie zu ermöglichen. Es fand sich eine buntzusammengewürfelte Gruppe von Schülern der mittleren Klassenstufen bis hin zu Schülern der Oberstufe zusammen. Die Auswahl von ehemaligen Lehrern und Schülern der Viktoria- und Bismarckschule, die in dieser Zeit verschwanden, gab uns einen persönlichen Bezug und auch das Ziel, die Stolpersteine vor unserer Schule verlegen zu lassen.

Wir hatten nun die Möglichkeit die Lebensgeschichte von
–         Dr. Herta Israel
–         Herbert Querfeld
–         Dorothea Strewe (geb. Boedke)
–         Käte Warschauer
–         Blumenthal
–         Elsa von Morgenstern
zu erforschen, zu archivieren und sie anderen zugänglich zu machen.

Neben dem eigentlichen Ziel der Stolpersteinverlegung, haben wir auch viel über das wissenschaftliche Arbeiten und Recherchieren gelernt, wobei wir auch neue Kontakte knüpfen und Einblicke gewinnen konnten, die uns sonst vielleicht verborgen geblieben wären. So besuchten wir unterschiedliche Einrichtungen und nahmen diverse Angebote in Anspruch, von denen wir uns Informationen über das Leben der jüdischen Gemeinschaft und der Verschleppten erhofften. Mit der Verleihung des Hermann-Spier-Preises wurden wir noch einmal in unserer Arbeit bestätigt und er war für unser Projekt, neben den Stolpersteinverlegungen, ein würdiger Abschluss.

Markus Rothkötter